Konzept

Hier findet ihr Auszüge aus dem pädagogischen Konzept unseres Kinderladens.

Grundlagen

Rechte der Kinder

Die Kinderrechte der UN-Kinderrechtskonvention von 1989 sind Grundlage unserer Arbeit im Kinderladen.

Für den Alltag in unserem Kinderladen bedeutet das: die Kinder haben ein Recht auf

  • Aufmerksamkeit und Zuwendung
  • Meinungsäußerung und Mitteilung
  • soziale und emotionale Sicherheit
  • respektvollen Umgang und Schutz vor erniedrigender Behandlung
  • seelische und körperliche Unversehrtheit
  • freie Spielwahl
  • Bildung


Tagesablauf

Routinen und Rituale geben Orientierung

Ein typischer Tag in der Villa:

07:30 Uhr – Beginn der Bringzeit

09:15 Uhr – Morgenkreis

09:30 Uhr – Gemeinsames Frühstück

10:00 Uhr – Angebote und Freispiel

11:00 Uhr – Draußen spielen

12:30 Uhr – Gemeinsames Mittagessen

13:00 Uhr – Ruheraum, Angebote und Freispiel 

14:30 Uhr – Gemeinsames Aufräumen

14:45 Uhr – Obstrunde (Abschlusskreis)

15:30 Uhr – Ende der Abholzeit

Aktivitäten

Ausflüge, Projekte und Feste 

Zu den wöchentlichen Aktivitäten gehören: Schwimmen in Kleingruppen, von Frühling bis Herbst ein Gartentag in unserem Schrebergarten, Spielen auf dem De-Haen-Platz mit Fahrzeugen, Bällen etc. und Spielplatzbesuche.

Jährlich gibt es eine Waldwoche, eine Gartenwoche, eine Übernachtung im Kinderladen, eine mehrtägige Kinderfreizeit in Springe und einen Spielenachmittag. Außerdem setzt das Team Projekte zu wechselnden Themen mit den Kindern um und macht Ausflüge zur Polizei, in den Zoo usw.

Wir feiern gerne: Fasching, das Sommerfest, ein Kennenlernfest für die neuen Familien, der Laternenumzug, die Adventsfeier und das Weihnachtssingen gehören zu unseren festen Ritualen.

Mahlzeiten

Gemeinsam essen

Alle Mahlzeiten finden gemeinsam an Gruppentischen im Wintergarten statt. Den Kindern wird so ermöglicht, sich wirklich Zeit für das Essen zu nehmen, denn sie „verpassen“ nichts anderes. Sie lernen das Essen als ein gemütliches Gemeinschaftserlebnis kennen und können an der Kommunikation der Tischgruppe teilhaben.

Wir legen Wert auf einen ausgewogenen Speiseplan, der eine gesunde und abwechslungsreiche Ernährung fördert und den maßvollen Genuss „süßer Sünden“ nicht ausschließt. 

Die Kinder werden nach Möglichkeit in die Planung, den Einkauf und die Zubereitung von Mahlzeiten eingebunden, um die Wertschätzung der Speisen zu fördern und um ihnen zu ermöglichen, etwas über die Herstellung von Lebensmitteln zu erfahren. In unserem Schrebergarten bauen die Kinder selbst Gemüse an und erleben so den Weg vom Anpflanzen bis zur Verarbeitung in einer Mahlzeit mit.

Wir ermuntern die Kinder unbekanntes Essen zu probieren, überreden sie aber nicht. Sie dürfen sich das Essen selbst auf den Teller tun und wir unterstützen sie darin, sich nur so viel zu nehmen, wie sie essen können.

Das Mittagessen wird täglich frisch vom Bio-Caterer „Quatsch mit Soße“ geliefert. Die Kinder dürfen gemeinsam aus mehreren Möglichkeiten die Mahlzeiten für die kommenden Wochen auswählen.

Materialien

Wenig Spielzeug, viel zum Spielen…

Im Kinderladen gibt es wenig klassisches Spielzeug, dafür viele Sachen zum Spielen: im Umgang mit Decken, Seilen, Teppichfliesen, Kissen und Hölzern entstehen fantasievolle Rollenspiele. Materialien wie Knete, Ton, Geräusche Memory, Riechkisten, Kastanienbad, Sandtisch, Spiegel etc. bietet der Wahrnehmung Reize. Außerdem haben die Kinder Möglichkeiten zum Umgang mit Werkzeug und Holz sowie großflächigem Malen.

In den verschiedenen Räumen stellen wir den Kindern ein vielfältiges und wechselndes Materialangebot zur Verfügung, dass sie zum Agieren herausfordert und alle Sinne anspricht. Dazu gehört:

  • ein Bewegungsraum, in dem sie Erfahrungen des Gleichgewichtssinns und der Tiefenwahrnehmung machen können. Hier sind viele Spiele nur durch kooperative Lösungen möglich.
  • ein Kreativbereich, der viele Möglichkeiten zum Experimentieren und Ausprobieren neuer Techniken bietet
  • eine Rollenspielecke, in der es Dinge zum Verkleiden gibt, Puppen, eine Spielküche etc. Hier können die Kinder andere Rollen übernehmen und das Spielthema miteinander aushandeln.
  • eine Leseecke als Rückzugsort, zum Bücher Anschauen, Kuscheln und Ausruhen.
  • ein Bauteppich, der einlädt, zu konstruieren. Hier gibt es Holzbausteine, Klemmbausteine, Autos und wechselndes anderes Material.
  • ein Kinderbadezimmer: hier gibt es Dinge für Wasserspiele wie Kannen, Trichter, Schläuche und Schminke, um sich vor den großen Spiegeln zu verwandeln.


Werte und Religion

Kulturelle Werte erleben

Unser Kinderladen ist als nicht-konfessionelle Einrichtung einem humanistischen Menschenbild verpflichtet. Wir sehen es als unsere Aufgabe, kulturelle Werte erlebbar zu machen und den Kindern auch religiöse Inhalte vorzustellen. So feiern wir zum Beispiel das Weihnachtfest und erzählen die Weihnachtsgeschichte als Beispiel von Gastfreundschaft und Hilfsbereitschaft.

Je nach Zusammensetzung der Kindergruppe feiern wir Feste anderer religiöser Gemeinschaften. Wichtig ist uns keine „Wahrheit“ zu verkünden, sondern Religionen als „Optionen“ darzustellen, die für jeden Menschen eine andere Bedeutung haben können.

Eingewöhnung

Ein sanfter Start

Die Gestaltung von Übergängen im Leben der Kinder und ihrer Eltern hat bei uns einen großen Stellenwert. Die Eingewöhnung der neuen Kinder beginnt bei uns im Kinderladen schon vor den Sommerferien mit regelmäßigen Besuchen der neuen Kinder mit ihren Eltern und einem gemeinsamen Spielnachmittag.

Am ersten Kinderladentag im August kennen die neuen Kinder den Kinderladen im Normalfall dann schon so gut, dass sie schon kurze Zeit ohne die Eltern bleiben können. Die Zeiten werden wochenweise und je nach individueller Situation gesteigert. 

Zu Beginn des Kinderladenjahres veranstalten wir ein Kennenlernfest für alle neuen Kinder und ihre Familien.